Nebel im Kopf

Vorwort

In diesem Beitrag befasse ich mich mit einer Inventur. Bei dieser Inventur blicke ich zurück auf mein bisheriges Berufsleben. Ich sehe zurück auf die Menschen denen ich bisher begegnet bin und auf die zahlreichen Augenblicke die ich mit ihnen erlebt habe. Unser Leben besteht ja zu einem Großteil aus Arbeit und während wir so vor uns hin arbeiten und die Welt da draußen teilweise gar nicht zu existieren scheint, lasse ich all die kleinen Blasen in denen ich mich wie in einem Paralleluniversum bewegt habe einfach platzen und die Tröpfchen werden hart auf dem Boden der Realität wieder aufschlagen. Was ich mit ,,Blase,, meine? Ich meine diese kleinen Räume voller bunter Farben und den dünnen Wänden die das Innenleben von äußeren Einflüssen zu schützen scheinen. Die Wände schillern und scheinen so überaus wichtig und dennoch sind sie nichts weiter als vor sich hin wabernde, kleine Universen in die ich meistens freiwillig hineinstieg. Dieser Beitrag wird kein Bashing auf das Leben selbst. Ich versuche für mich selbst meinen eigenen IST-Zustand zu ermitteln und ich habe lange überlegt ob ich das jemandem zumuten kann. Meiner Familie habe ich dies zugemutet und meinen Freunden. dennoch hatte ich bei vielen Menschen nicht daran gedacht, dass auch sie selbst in einer solchen Blase existieren. Auch sie wandern durch diese kleinen Galaxien die eigenständig zu existieren scheinen und vielen fällt es sichtlich schwer von einer Blase in eine andere zu blicken denn diese dünnen Wände scheinen so bequem. Ich möchte mich selbst ergründen und ich möchte Erlebnisse endlich auch für mich selbst verarbeiten können.


Das Dorf der Verdammten

Wir, meine Mutter und ich, wir fahren zusammen in einen kleinen Ort. Es erscheint wie ein Dorf. Ich komme aus einem Dorf. Tribsees. 1994 zog meine Familie nach Berlin doch ich denke wer einmal auf einem Dorf gelebt hat wird diese Zeit so schnell nicht vergessen. Wir erreichen dieses Dorf und ich bin wahnsinnig aufgeregt. Mein erstes Bewerbungsgespräch ever! Damals war mir mein HSA noch peinlich und ich schämte mich für meine schlechten Noten in Mathematik denn ich wusste damals schon das mich niemand danach fragen würde wie gut ich schreiben oder mich ausdrücken könnte. Niemanden würde es interessieren wie gut ich zeichnen konnte und das ich sogar während des Unterrichts zeichnen durfte mit der Erlaubnis einiger Lehrkräfte. Das verstand man damals vermutlich unter Förderung und ich war sehr sehr dankbar dafür. Als wir aus dem Auto stiegen befanden wir uns an einem Haus an einem kleinen und wirklich idyllischen See. es war eine traumhafte Kulisse und dennoch hatte ich etwas Angst hier leben zu müssen und wusste nicht wohin mit all meinen Gefühlen. Wir betraten das Haus und ein älterer Herr nahm mich mit für einen kleinen Einstellungstest. An eine der Fragen kann ich mich heute noch sehr gut erinnern denn ich wusste die Antwort damals noch nicht und wunderte mich auch etwas über die Frage. Wie heißt der höchste Vulkan Europas? Wir hatten im Unterricht nie darüber gesprochen, so viel weiss ich noch. Ich hatte die Antwort natürlich verhauen und dennoch habe ich mich wohl gut angestellt denn ich sollte den Ausbildungsplatz in diesem Haus bekommen. Vor überschwänglicher Freude verlor meine Mutter sogar einige Tränen und ich war nach wie vor erfüllt von gemischten Gefühlen weil ich ja nicht wusste was auf mich zukommen sollte. Wir standen am Absatz einer Treppe. Der Inhaber, meine Mutter und ich. Zuvor erzählte mir der ältere Herr noch, er hätte eine Schwäche für meinen Vornamen.Marcel. Es wäre sein Lieblingsname und er hätte nur Angestellte die diesen Namen tragen würden. Als wir am Treppenabsatz standen, rief er nach seinen Angestellten. Am oberen Treppenabsatz erschienen zwei junge Männer. Beide hießen Marcel. Sie standen dort in ihren Unterhosen und ich weiss noch wie sich langsam ein Schleier über meine Gefühle legte und ich spürte das es meiner Mutter genauso erging. Ich habe gespürt wie es in meiner Mutter zu brodeln begann doch souverän wie sie ist haben wir uns normal verabschiedet, spazierten gelassen zum Auto und verließen dieses Dorf der Verdammten. Ich kehrte nie wieder an diesen Ort zurück.


,,Seid ihr alle bescheuert?,,

Einige Jahre später. Nachdem ich die Ausbildung in diesem verdammten Haus natürlich nicht antrat musste ich mir etwas einfallen lassen. Die damaligen Bewerbungsfristen verstrichen so langsam und meine Familie machte Druck. Ich wusste noch wie überfordert ich mich damals fühlte. Ich hatte mit mir selbst und meinen Gefühlen zu tun und musste nun nach diesem ersten Schock direkt weiterziehen. Ich trat eine Ausbildung zum Verkäufer an. Es war relativ leicht diese Ausbildung zu bekommen. Ich fand einen Bildungsträger der mich mit meinen schulischen Leistungen so nehmen würde wie ich zu dem damaligen Zeitpunkt war. Es gibt so Momente die bis zum heutigen Tag nachhallen. Es ist wie ein kleines Erdbeben auf der Haut und lässt aus heutiger Sicht ein warmes Gefühl in der Brust aufkommen. Ich kann mich daran erinnern wie wir alle in der Straßenbahn gesessen haben und wie aufgeregt wir waren denn wir fuhren zu den Abschlussprüfungen unserer Ausbildung. 2 Jahre. 2 Jahre mühte ich mich ab. Vor allem auf dem OSZ hatte ich es nicht leicht. Ich kann mich noch sehr gut an diesen Mitschüler erinnern. Seine Augen waren so dunkel das sie mir Angst einflößten. Im Schatten waren sie fast Schwarz und auch seine Aura strahlte etwas so Negatives und eine unbekannte Bosheit aus. Ich hatte immer das Gefühl in den Augen der Menschen lesen zu können doch diese dunkle Wand der ich in seinen dunklen Augen begegnete ließ keine Einsicht zu. Es war als würden sie mich mit aller Gewalt wegdrücken und als sollte niemals jemand in seine Augen schauen. Er war sehr aggressiv und böse. Als wir das Gebäude für die Abschlussprüfungen betraten, fühlte ich mich ein bisschen wie in den Räumen von Hogwarts. Eine Freundin von mir berichtete mir von einem Beispiel wo sie einen ähnlichen Vergleich anstellte und ich finde auch hierzu passt das Bild. Diese hohen Mauern und diese weiten Räume waren einfach aufregend für mich. Überall Schülerinnen und Schüler die dieselbe Prüfung machen würden wie wir. Verteilt in diesen weiten und großflächigen Räumen tummelten sich auch Prüferinnen und Prüfer und einige versuchten noch ihren Schützlingen beizustehn. Es lag eine Mischung aus Angst, Verzweiflung, Hoffnung, Zuversicht und Euphorie in der Luft. Denn egal was passieren würde, nach dieser Prüfung wären wir fertig. 2 Jahre….2…Jahre. Im Anschluss bekam ich von meiner Praktikumsstelle einen Arbeitsvertrag. An 3 bis 4 Wochenenden sollte ich dort arbeiten kommen. Ich überlegte nicht all zu lange und nahm das Angebot an. Zu dieser Zeit interessierte ich mich privat auch noch sehr für das Filmgeschäft. Schauspieler, Kulissen, Make-Up Artists und ganz viel Tohuwabohu. Das war mein Ding! Ich war im Internet eingetragen als Komparse, Kleindarsteller und Sänger und habe es einfach mal ausprobiert. Ich war an diversen Sets und lernte Leute kennen und ich durfte sogar eine Rolle spielen! Ich war so froh und stolz! Doch natürlich müsste ich ja dennoch zusehen wie ich an Geld und Sicherheiten komme. Ich hatte schon zu Beginn meiner Ausbildung eine Wohnung bezogen und die will ja bezahlt werden. Als ich einige Wochen in diesem Betrieb arbeitete, erhielt ich einen Anruf – Hey, hallo Marcel! Sag mal, uns ist da jemand abgesprungen und wir drehen ein Wochenende in einem Holiday Spa. Könntest du dir vorstellen einzuspringen? – ich war begeistert von der Idee und sagte dennoch das ich erst mit meinem Arbeitgeber sprechen müsste. Ich rief auf Arbeit an und hatte eine Kollegin am Apparat. Als ich sie fragte ob ich denn einen Dienst tauschen könnte schrie sie mich an  – Sagt mal, seid ihr eigentlich alle bescheuert? Die eine Kollegin ist im Krankenhaus mit einem gebrochenem Arm und du fragst jetzt ob du wann anders kommen kannst? Sag mal gehts noch? – ich war entsetzt von dieser Reaktion. Ich hatte normal nachgefragt und ohne fordernden Unterton und hätte nie mit einer solchen Reaktion gerechnet. Mir stellten sich natürlich im Nachhinein einige Fragen. Bei den Dreharbeiten hätte ich an einem Wochenende das verdient was ich für die 4 Wochenenden im Monat bekommen hätte. Und natürlich stellte ich mir die Frage – Was passiert denn wohl wenn ich mal nach Urlaub frage?Kommt sie dann und köpft mich? – ich hatte mit meiner Mutter telefoniert und ihr erzählt was passiert war. Ich rief sie in solchen Situationen oft an um meine Gedankengänge von ihr absegnen zu lassen. Ich entschied mich gegen eine weitere Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen denn wenn schon so eine einfache Frage zu einer eskalierenden Kollegin führte…wie sollte das dann enden in Zukunft und…wäre es das wert gewesen?


Ihr Kinderlein kommet

Neues Dorf, neues Glück!

Eigentlich ist es ein sehr altes Dorf und gehört auch zu den örtlichen Sehenswürdigkeiten. Ich wurde dazu verdonnert eine sogenannte Arbeitsgelegenheit auf Basis einer Mehraufwandsentschädigung (MAE) anzunehmen. Ich war zuerst skeptisch aber ich nahm diese Herausforderung an denn ich hatte in der Zwischenzeit noch nichts gefunden was meinen Lebensunterhalt sichern würde und ich hatte so die Gelegenheit noch etwas Geld zu verdienen. Am Anfang war die Arbeit eher sinnlos und öde. Ich wusste das dieses kleine Unternehmen mir keine Zukunftschancen aufzeigen würde. Irgendwann beschloss ich jedoch mit einem kleinen Team etwas zu starten. Ein Projekt. Etwas, wo ich mich kreativ beteiligen konnte und wo ich mich einbringen könnte. Wir veranstalteten kostengünstige Basteltage für Kinder der umliegenden Grundschulen. Wir sammelten im Herbst Blätter und Kastanien, im Sommer hatten wir Spielgeräte und eine Führung durch das Dorf angeboten. Im Winter sangen wir in der ansässigen Kirche Weihnachtslieder und es war so unglaublich wundervoll und erfüllend. Zu sehen wie jedes Kind stolz etwas Selbstgemachtes mit nach Hause nehmen konnte und wie glücklich diese Kinder waren – es war ein Traum! Noch viele Jahre später kamen die Kinder auf mich zu, schon lange war ich nicht mehr in dieser Maßnahme und dennoch erkannten sie mich und fragten wie es mir so geht. Dieses Projekt war ein durchschlagender Erfolg doch das Unternehmen darf keine Gewinner o.ä. erzielen und so mussten wir schlussendlich diese ganzen Projekte einstampfen. Ich weiss noch sehr gut wie die ganzen Schulen von uns schwärmten und uns am Telefon fragten wann wir denn wieder diese Projekttage ausrichten würden. Leider war meine Zeit nach 1 Jahr bereits um und äußerst traurig verließ ich das Dorf. Es war so wunderschön im Schnee durch dieses Dorf zu laufen.


Casting Director am Stibbedi-Start!

Für mich musste es weitergehen. Irgendwo musste Geld herkommen. Noch bevor ich als Bürokraft in einer Casting-Agentur anheuerte sammelte ich zahlreiche Erfahrungen im Filmbereich. Ich nahm also diese Erfahrungen und geriet an ein Unternehmen von welchem ich vorher noch nie hörte. Meine Aufgaben bestanden darin die Datenbank zu pflegen und Castings durchzuführen. Einige junge Leute sprachen für ein Projekt vor und ich war dazu da ihnen etwas die Nervosität zu nehmen und sie auf die Aufnahmen vorzubereiten. Das war auch nicht das Problem. Mein Vorgesetzter, er war das Problem. Kurz nachdem ich dort anfing zu arbeiten erhielt ich auf mehreren Wegen Zuschriften von Menschen die ich nicht kannte. Es waren Warnungen. Ich sollte dort nicht arbeiten und der Mann sei gefährlich. Das war der Tenor der Nachrichten. Ich erhielt auch Anrufe von Unbekannten mit mahnenden Worten. Ich fand heraus, dass es sich um eine prominente Person handelte und war etwas überfahren mit der Situation. Ich war ja froh in meiner Lage überhaupt erstmal einen Job zu haben denn in meinem erlernten Beruf zeichnete sich schon lange ab wo die Reise hingehen sollte. Minijobs und geringfügige Beschäftigung. Also war ich froh in einem Bereich angestellt zu sein für welchen ich mich auch privat interessierte. Die mahnenden Mails und Anrufe hörten nicht auf und so beschloss ich Nachforschungen anzustellen und telefonierte nun öfter mit dieser Person die ich bis Heute nie zu Gesicht bekam. Doch es stellte sich heraus, dass etwas an den Geschichten des Anrufers dran sein musste. Ich erhielt kein Geld von meinem Vorgesetzten und es geschahen merkwürdige Dinge. An einem Abend wo ich noch im Büro saß sollte ich bemerken was mir da für ein Mensch gegenüber saß. Er öffnete sein Hemd, holte seine Insulinspritze raus und fragte mich fast schon lasziv ob ich ihm seine Spritze verabreichen würde in seinen dicken Bauch und im gleichen Atemzug fragte er mich ob ich denn schon einmal ejakuliert hätte. Dieser Abend brannte sich in mein Gedächtnis und ich beschloss mich mit der Person die mich mehrfach kontaktierte zusammenzutun. Schlussendlich lüftete ich noch einige Geheimnisse dieses Mannes und es endete darin das ich mit einer Freundin und ihrer Mutter zusammen die Büroschlüssel übergab und nie wieder an diesen Ort kommen würde.


Call Center geht immer!

Mein erster Tag im Call Center. Mit Kunden konnte ich schon immer sehr gut und hatte immer schon einen Riecher für menschliche Bedürfnisse. Das wollte ich gerne in meine Arbeit dort einfließen lassen. Dabei habe ich in den Folgemonaten und Jahren gelernt wie unterschiedlich diese Einrichtungen sein können. Ich hatte mich für ein Musicalprojekt beworben und wurde angenommen. Ich liebe Musik und Musicals! Das Team auf welches ich traf war so vielschichtig, beinahe schon überfordernd. Ich lernte Menschen kennen mit denen ich heute noch regen Kontakt habe  – wir gehen ab und an zusammen Karaoke singen – und Menschen an die ich noch romantische Erinnerungen habe. Das Telefonprojekt an sich war für mich eine gute Möglichkeit meine Fähigkeiten im Umgang mit Menschen zu verbessern und ich konnte mich mit dem Thema Musik und Kultur beschäftigen. Sicher waren die Schichten auch anstrengend denn bis um 22 Uhr abends Tickets zu buchen und dann durch die halbe Stadt fahren ist schon nicht leicht aber das Team gab mir Kraft. Wir hatten die lustigen, die verpeilten, die offenen und die albernen Teammitglieder und konnten uns aufeinander verlassen. Ich glaube eine leichte Verliebtheit gespürt zu haben für den coolen und stillen Typen der nur ab und an mal seinen Senf dazu gab aber wenn wir zusammen mal eine rauchen waren konnte er sich mir ein Stück weit öffnen und ich glaube er hat auch gespürt das ich ihn nicht bedrängen würde. Dennoch wurden wir beide das Fake-Traumpaar der Etage und alles starte uns an wenn wir zusammen auf den Raucherbalkon gingen. es war für mich wie ein Sommermärchen und auch Heute noch spüre ich wie meine Wangen ganz warm werden wenn ich an ihn denke. Dieses Projekt war alles in allem eine schöne Erfahrung und ich habe tolle Menschen kennengelernt und doch … wo Licht ist, ist auch Schatten. es war kurz nach der Wintersaison und alle im Team waren ganz happy das es vorbei war. Geradezu euphorisch gaben die Leute mehrere tausend Euro aus um in ihr Lieblingsmusical zu kommen mit der ganzen Familie und auch wenn das sehr schön war…es war auch einfach anstrengend. Das Projekt wurde eingestampft. Bumm. Einfach so. Man sagte uns es hätte sich nicht genügend rentiert und so standen wir nun alle im Prinzip vor dem Nichts. Ich wurde wenigen Wochen nach dieser Unheilsverkündung zu einem Gespräch geladen von unseren Vorgesetzten. Das fand aber nicht etwa irgendwo in einem Büro statt sondern wir setzten uns auf eine der Sitzinseln. Ich sollte mich nun entscheiden… – Entweder du gehst zu … (es ist besser wenn ich nicht erwähne um welches Projekt es sich genau handelte) oder du landest beim Jobcenter – das war die Ansage. Ich hatte nicht groß zeit nachzudenken und so viele Gedanken schossen mir durch den Kopf und wohin würde mich das denn führen und wie …. ich war überwältigt von dieser Nachricht und wusste noch nicht so recht was ich mit diesem Kommentar bezüglich des Jobcenters sollte. Des Geldes wegen entschloss ich mich das ,,Angebot,, anzunehmen. Eine ganz platte und emotionslose Entscheidung. Das Team dieses Projekts war deutlich größer als das wo ich vorher war und allein die Gesichter und die Stimmung im Team löste in mir Unbehagen aus. Ich unterhielt mich mit einigen der Teammitglieder und stieß auf leere,emotionslose und resignierte Menschen. Viele haben mir gesagt – Ja….naja…was soll ich denn sonst tun…muss ja Geld verdien´… – und ich spürte eine so aktive Ohnmacht wie ich sie selten zuvor so erlebt habe. Und mir sollte es ähnlich gehen. Nach einiger Zeit in diesem Projekt spürte ich wie Frust, teilweise Aggression und Wut in mir aufstiegen. Ich merkte in zahllosen Gesprächen mit Kunden wie machtlos ich doch war. So viele Menschen erzählten mir wie sehr es ihnen leid tat das sie Fristen vergessen hatten. So viele Menschen die weinten, schrien und mich beschimpften. Der psychosoziale Druck lastete auf mir und ich konnte diesen Menschen nicht helfen. Ich konnte nur zu meinen Vorgesetzten gehen und ihnen davon berichten. Abgeklärt, hart und leidenschaftslos wimmelten sie die Kunden ab mit beliebten Sprüchen wie  – …na Sie müssen das halt zahlen! – und das in einer Tonlage die vor allem dem gelehrten Verkäufer in mir widersprachen. Hätte ich so jemals mit einem Kunden ein Gespräch geführt….meinen Abschluss hätte ich sicher vergessen können. Eines Tages gab es einen neuen Vorgesetzten der von uns den Namen Satan erhielt. War echt so! Dieser Mann verstand sich wunderbar mit Frauen doch ich glaube mit Männern hatte er so seine Probleme. Er hörte nicht zu wenn ich mit ihm sprach aber wenn eine junge Frau neben ihm lächelte war ich sowieso abgeschrieben, egal was ich wollte. Mittlerweile habe ich feststellen müssen das es Menschen gibt die mit einem gewissen Grad der ,,Macht,, nicht zurechtkommen. Es gibt Menschen die ihren kompletten Frust an Unbeteiligten auslassen und sie herumschubsen um womöglich Erlebnisse aus ihrer eigenen Vergangenheit aufzuarbeiten oder weil sie schlicht Gefallen daran finden auf den Gefühlen von Menschen herumzutrampeln. Monate später. ich wirke resigniert, abwesend, stumpf und aggressiv. Ich habe schon die Schnauze voll wenn ich den Computer gestartet habe und will am liebsten kein Wort hören. Unverständnis, Leid, strenges Vokabular und so viele Emotionen die mir in diesen markanteren Telefonaten entgegenschlugen hatten tatsächlich ihren Tribut verlangt. Ich würde sogar behaupten, dass man am besten seine Seele an der Eingangstür hätte abgeben sollen damit man besser mit dem zurechtkommt was einen dort erwartet hatte. Es mündete alles in ein einziges Ereignis. Es war wohl in diesem Projekt normal das man für alles gleichzeitig da sein muss und an allen Enden und ecken erreichbar sein muss. Arbeitet man an einer Mail, sollte man dennoch ans Telefon gehen. Das kostete mich im Endeffekt mehr Zeit für eine einzige Mail und Zeit ist wirklich Geld in einem Call Center! Schreibst du genügend Mails, kannst du Boni bekommen. Schaffst du genügend Telefonate und wimmelst die Kunden schneller ab, kannst du ein TOP Mitarbeiter sein oder werden. Ich stellte die Frage – Wie soll ich denn da auf einen grünen Zweig kommen wenn ich ständig auf die Line gesetzt werde? Da komme ich nicht weit mit den Mails! – und das kostete mich schließlich auf etwas von meinem Gehalt. Ich war gerade dabei eine Mail zu schreiben als ich einen Anruf vom Desk entgegennahm – die Desks sind die Arbeitsbereiche unserer Teamleader gewesen – und Satan schrie mich an – Bist du zu behindert zum lesen? Ich habe dir geschrieben du sollst gefälligst auf die Line gehen! – und ich stand auf, ging voller Wut zum Desk und sagte ihm – Wenn du es wagst mich noch ein einziges Mal so anzusprechen…dann knallts! – und direkt wandte ich mich einen seiner Vorgesetzten der auch auf der Etage war. Ich schilderte ihm was geschehen war und teilte ihm mit, dass ich so nicht behandelt werden könnte. Nur ein müdes – Wir klären das – und einige Wochen vergingen. Nachdem es so knallte und wir uns auch nicht mehr vertragen konnten habe ich meine Sachen genommen und dieses Unternehmen hinter mir gelassen. Kein Job rechtfertigt es sich so behandeln lassen zu müssen.

Ich hatte es auch einmal bei einem anderen Call Center probiert. Als ich mich weigerte den Kunden Lügen aufzutischen – wir sollten sagen wir sitzen an einem anderen Ort und bezahlen hier mit einer anderen Währung etc – wurde ich mit einem Security aus dem Gebäude geführt.

Ich hatte mich auch für ein Call Center entschieden welches Ökostrom vertreibt. Diese Firma warb mit Technologien die es damals so noch gar nicht gab und nur auf aktive Nachfrage des Kunden sollten wir die Wahrheit erzählen und es als ,,Investition in die Zukunft erneuerbarer Energien,, verkaufen. Nach einem Gespräch mit dem ganzen Schulungslehrgang und nachdem sogar die Bezirksleitung antreten musste entschied ich mich gegen diese Stelle. Ich wollte mein Geld ehrlich verdienen. Gott sei Dank deckten einige Reportagen und Medienberichte dieses Fehlverhalten auf und dennoch kann man davon ausgehen das nicht alles mit rechten Dingen zugeht in den Call Centern.


Die Großstadtpause

Oldenburg. Stadt der Fahrräder und Studierenden. Und eine findige Frittenbude mit leckeren Saucenvariationen. Ich musste mal raus aus der Großstadt. Zu viel Enttäuschung und zu viele Menschen die mir nicht gut taten. In Oldenburg hatte ich eine Freundin die mit mir damals in die gleiche Klasse der Oberstufe ging. Sie arbeitete direkt nach der Schule dort und war immer äußerst zufrieden und so loyal was dieses Unternehmen betrifft. Der Gründer dieses Unternehmens ließ damals anordnen, dass ALLE Mitarbeiter zum Beispiel zum Nikolaustag eine große Tüte mit Gutscheinen, einem großen Stollen und Süßigkeiten bekommen sollten. Doch dazu später mehr. Ich durfte für die anstehende Weihnachtssaison nach Oldenburg und im Kundenservice dieses Unternehmens anfangen zu arbeiten. Die Mailbearbeitung fiel mir zwar doch recht schwer wegen des Fachwissens und der Erfahrung die mir fehlte aber allein die Arbeitsatmosphäre und die Art wie die Menschen dort waren ließen mich wieder an den Menschen selbst glauben. Selbst die Vorgesetzten waren offen, herzlich und fürsorglich und ich fühlte mich rundum wohl und da machte es mir auch nichts aus mal etwas mehr zu arbeiten, länger zu bleiben oder ähnliches. Ich fühlte mich einfach wohl. Ich lernte Menschen kennen die auch heute noch an meiner Seite habe und mit einer der damaligen Kolleginnen war ich auch schon im Urlaub. Ich sollte mittlerweile als Supervisor agieren und das 150-köpfige Team im Auge behalten und hier und da einmal walten. Der internationale Kundendienstleister war äußerst zufrieden mit mir. Wir unterhielten uns öfters über die Zustände und die Gehälter für eine vergleichbare Arbeit im Kundenservice in meiner Heimat und ich werde nie den Satz einer Kollegin vergessen den sie sagte als ich schilderte wie die Löhne in meiner Heimat – Berlin –  für eine Arbeit im Call Center aussehen würden – …na dafür würde ich noch nicht einmal das linke Auge aufmachen … – und ich musste so lachen! Sie hatte so Recht und ich kannte bis dahin diese gewaltigen Unterschiede gar nicht. Ich bettelte förmlich nach diesen knapp 4 Monaten um eine Anstellung in einem Berliner Büro, doch leider gab es dort keinen freien Platz für mich. Diese Herzlichkeit und Offenheit dieser Menschen werde ich niemals vergessen. Meiner Ansicht nach war dieses Unternehmen in Gänze viel weiter als die Unternehmen mit denen ich in Berlin zu tun hatte. Eine schöne Erinnerung.


An diesem Punkt mache ich eine Pause. Die folgenden Erlebnisse sind nämlich nicht mehr ganz so ausgewogen sondern führten genau zu dem IST-Zustand in dem ich mich heute befinde. Ich möchte dieses Positiv-Beispiel nehmen um mich daran zu klammern. Zumindest bis ich den 2. Teil abtippen werde und dazu benötige ich sicher einen Drink!

Ich bedanke mich für die bisherige Aufmerksamkeit, passt auf euch auf!

 

 

 

 

Klimaschutz – IST und SOLL

2018/10/18

Habe Heute den IPCC Bericht in der deutschen Fassung gelesen. Ich sah mir verschiedene Diskussionen im Netz zum Thema Klima und Klimawandel / Schützer gegen Gegner* an.

Ich lese Artikel zum Thema – das schon seit Jahren. Ich befasse mich außerdem auch – soweit es mir möglich ist – mit Astrophysik – ebenfalls seit geraumer Zeit. In diesem Beitrag möchte ich auf Grundlegende Gedanken zum Thema Klimawandel eingehen und gebe diesem Beitrag die Überschrift

– IST und SOLL

Klimawandel leugnen bedeutet gleichzeitig Klimatote zu leugnen. Doch was bedeutet Klimawandel eigentlich und was hat das mit uns hier in Deutschland konkret zu tun?

Eine kleine Klimaführung für Interessierte:

Klimawandel gab es schon immer! – wird nicht selten auch von Politikern einiger bestimmter Fraktionen ins Land geschrien. Und sie haben damit auch nicht ganz Unrecht.

Klimawandel ist ein natürlicher Prozess der auch ohne anthropogenes Zutun stattfindet. Als jedoch die Menschen begannen Maschinen zu errichten und somit gleichzeitig auch begannen Emissionen in die Luft zu pusten wurde ein Prozess gestartet der aus wissenschaftlicher Sicht den natürlichen Prozess beschleunigte und sogar erheblich verstärkte. Hier sprechen die Wissenschaftler über den anthropogenen – also den von Menschen verursachten/unterstützten – Klimawandel.

Die Stoffe die durch die Industrialisierung und Nutzung von z.B. Kraftwerken in die Atmosphäre der Erde freigegeben werden blockieren* die Wiederabstrahlung der Sonneneinstrahlung zurück ins Weltall. Die Sonnenstrahlung und die damit verbundene Wärme und Energie wird von den Treibhausgasen in der Erdatmosphäre zurück auf die Erde gestrahlt und sammelt sich somit an.

Zu den natürlichen Bollwerken gegen diese Entwicklung zählen die noch vorhandenen Grünflächen* und Urwälder. Diese nutzen* teilweise das Treibhausgas CO2 zum Wachstum und können es bis zu einem bestimmten Wert absorbieren und verwenden. Sammelt sich jedoch zu viel CO2 in der Atmosphäre wird zu viel Wärme und Energie auf der Erde behalten.

Die Folgen einer solchen Entwicklung sind vielfältig. Durch den Anstieg der Mitteltemperatur (oberflächennah bzw. nahe der Erdoberfläche und über den Ozeanen und Meeren bzw. auch in den Meeren und Ozeanen selbst und bezugnehmend auf die Werte der vorindustriellen Zeit um etwa 1850) kommt es zu intensiveren Hitzeperioden, stärkeren Stürmen, reichhaltigeren Niederschlägen, Überschwemmungen, Dürren, stärkeren Naturphänomenen wie Hurricanes und Tornados etc. in möglicherweise kürzeren Episoden. Das liegt daran das Stürme die sich über den Meeren mit Energie versorgen. Ein Tief welches über den Ozeanen und Meeren entsteht oder bereits entstanden ist kann sich durch steigende Meeresspiegel und wärmere Wasseroberflächen mehr und schneller Energie holen und somit an Kraft gewinnen.

Was hat das für Auswirkungen auf Deutschland ?

Deutschland liegt noch in der gemäßigten Zone. Laut dem Deutschen Wetterdienst DWD waren der Monat Mai 2018 und auch davor April 2018 mit Temperaturrekorden aufgefallen und ein zunehmender Trend ist absehbar. Aufgrund von möglichen, längeren bzw intensiveren Hitzeperioden kann es bei Menschen zu z.B. Herzproblemen kommen. Bis zum Ende des 21. Jhdts. wurde prognostiziert, dass sich die künftigen Belastungen durch Hitze mehr als verdoppeln wird. (Quelle: dwd.de / Klima und Umwelt)

Menschen die den hohen Temperaturen nicht standhalten können werden unter dem massiven Temperaturanstieg leiden. Beispiele für diese Extreme Lage zeigten sich bereits diesen Sommer in europäischen Regionen die der 50 Grad-Marke gefährlich nahe kamen.

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Aus persönlicher Sicht:
Um dem anthropologisch unterstützten Klimawandel entgegentreten zu können müssen diverse Vorkehrungen getroffen werden.

1. Die Gebäude müssen der Hitze standhalten können damit sich Innenräume nicht so sehr aufheizen

2. Auch Arbeitsplätze müssen so beschaffen sein das ein Arbeiten nicht mit Folgen körperlicher Gesundheitsgefährdung einhergeht – dazu gibt es auch schon die Arbeitsstättenverordnung die auf jeden Fall von jedem Arbeitgeber gesichtet werden sollte

3. Ich persönlich halte es für sinnvoll Hausdächer zu begrünen damit natürliche Kühlungseffekte ein Aufheizen abmildern können

4. Zur Bekämpfung der Emissionen müssen Brennstoffe wie Kohle auf jeden Fall ausgetauscht werden um den CO2 Ausstoß verringern und ausbremsen zu können

Dies sind nur einige meiner Gedanken…

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Auch sollten wir uns mit dem Gedanken vertraut machen wie wir künftig mit dem Thema Migration umgehen wollen. Klimaflüchtlinge die bereits Heute unterwegs sind werden zu Teilen auch in den europäischen Raum eintreten und müssen versorgt werden. Ausserdem müssen die großen Industrienationen wie die USA irgendwie wieder mit ins Boot geholt werden bezüglich der Klimaziele die als globales Problem zu betrachten sind. US Präsident Trump verkündete, er hätte den Amerikanern ihre Arbeitsplätze in den Kohlekraftwerken wiedergegeben. Doch was nützt den Menschen ein Arbeitsplatz wenn sie in den nächsten 10 bis 30 Jahren vielleicht mancherorts nicht mehr vor die Tür gehen können weil die Luft sich zu einem giftigen * Gemisch verwandelt hat?

In Ärztejournalen war zu lesen, dass es allein in Deutschland bereits 66.000 Tote aufgrund der Folgen der Luftverschmutzung gegeben hat.

Umweltschutz darf nicht länger ein schönes Schulprojekt sein sondern muss von den Staatsoberhäuptern weltweit mit nach ganz oben auf der Agenda und unter die Top 5 der To Do Liste. Sollten wir an dem 1,5 Grad Ziel vorbeischnellen werden Folgen die bereits bekannt sind eine Schneise der Verwüstung , unüberschaubare Kosten, Tot und noch mehr Leid über vor allem auch jene mit sich bringen die bereits auf dem Weg sind um vor den Naturkatastrophen zu fliehen. Wirtschaftsinteressen dürfen nicht per se so in den Vordergrund geraten das der Mensch als Lebensform komplett außen vor stehen bleibt weil es sich nicht rechnet für die Wirtschaftsbosse. Dafür braucht es Mut und Mittel aber ich frage jeden von uns was uns all das Geld noch nützt ? Sollten wir eine Erwärmung von 2 Grad erreichen werden uns die vergangenen Jahre mit all ihren Katastrophen wie ein Spaziergang vorkommen und die Folgen sind dann nicht mehr umkehrbar.

Tempus fugit

Digitalität statt Realität?!

Wer kennt es nicht? Am Morgen machen wir die Augen auf um direkt auf unser Smartphone zu schauen. Lauter kleine Lichtchen verraten uns wer wann was geteilt und gepostet hat. Bei mir ist es instagram welches mir am Morgen als erstes mit seinen zahlreichen Benachrichtigungen entgegenstrahlt. Als nächstes wird Facebook gecheckt – aber halt! Sehe ich ansprechend genug aus um vielleicht einen Guten Morgen -Gruß an meine Freunde zu schicken ? Ich habe mich einmal dabei erwischt ,wie ich mir tatsächlich mal die Haare zurechtgemacht habe nur um mich dann wieder ins Bett zu legen und ein halbwegs ,,anständiges,, Foto hochzuladen auf das ja niemand auf die Idee kommen würde das morgens aussehen kann wie ein normaler Mensch nach dem Aufwachen. In Zeiten des Internets fällt es schwer nicht Teil dieser Gesellschaft zu sein die ständig ,,anwesend,, sein wollen. Ich habe allerdings aufgehört mein normales Mittagessen zu posten – schließlich isst scheinbar keiner mehr normale Berliner Currywurst mit Pommes und ordentlich Sauce. Nicht ,,Grün,, genug und somit wird man wohl kaum ,,Likes,, erhalten. Im Moment mache ich selber viel mit YouTube und der Online Community für Zocker – twitch – herum. Als ,,Gamer,, kann man auf diesen Plattformen inzwischen sogar Live seine Spiele spielen und dieses mit Interessierten teilen. Auf twitch das gleiche Prinzip. Früher war es noch so das wir vor unserem Windows 92 (hieß das so?) Platz nahmen – meine Geschwister und Ich – und Prince of Persia – man konnte die Pixel zählen wenn man Lust drauf hatte – spielten. Allerdings nicht so exzessiv wie ich es heute tue. Auch insgesamt war es Anfang bis Mitte der 90er eher so das PC und Co hauptsächlich reine Arbeitsmaschinen waren und ich denke meine Eltern waren auch ganz froh das sie ihre – damals noch vorhandene – Schreibmaschine dann such endlich beiseite stellen konnten. Inzwischen komme ich schon nicht mehr mit wenn ich ,,junge,, Menschen über PCs sprechen höre. Von A wie Augmented Reality bis Z wie Zubehör für das optimale Streamen von PC Games, die neuesten Grafikkarten dessen Namen ich mir unmöglich merken kann, Festplatten und der ganze Technikkram – irgendwie bin ich bei diesen Themen so gut wie raus ?! Manchmal denke ich – Mensch, das sind die Kids von Morgen die uns die fliegenden Autos bringen werden wie wir sie nur aus Filmen und Comics kennen. Zurück zum Thema YouTube : ein interessantes Spielfeld voller Möglichkeiten! Wenn ich nicht gerade wieder eine Runde ,,Plants versus Zombies,, spiele dann schaue ich auch gerne Dokus auf YouTube. Früher habe ich das ganz ,,str8 (Straight – Normal) ,, über den Fernseher getan. Allerdings sind mir die meisten Sendungen einfach zu sehr mit Werbung vollgestopft oder ich möchte einfach noch mehr Abstand zu ,,mitten im Leben,, und Co nehmen. Leider musste ich jedoch auch feststellen das inzwischen eine Art Kleinkrieg ausgebrochen zu sein scheint zwischen den ganzen ,,YouTubern,,. Das nervt gewaltig. Oft genug muss ich eine ganze Weile nach Beiträgen mit tatsächlichem Inhalt forschen. Natürlich lässt sich das auch auf meine Beiträge übertragen. Ich bin mitgeschwommen auf der ,,Internet der Dinge ,, -Welle. Und so leicht werde ich nicht wieder auftauchen können. Manchmal jedoch ,in Momenten wo mich dieses ganze Internet und der damit verbundene ,,Druck,, – den ich mir freilich selbst aufgebürdet habe – nervt, lege ich mein Smartphone einfach mal beiseite ,schalte es auf Stumm, öffne mein Fenster und lausche den Klängen der Realität. Ich sitze gerade in einer Traum auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Und wisSt ihr was ich sehe ? Rechts eine ältere Dame die strickt und links auf einem anderen Platz starrt eine junge Frau auf ihr Smartphone und hackt – wie ich gerade auch – auf ihrem Smartphone herum … Digital oder Real? Ich mag Beides sehr gerne und bin dennoch froh mal ,,Abschalten,, zu können.

Mehr Kameras = Mehr Sicherheit in Berlin?

Mal ein anderes Thema. Das der Alexanderplatz in Berlin nicht als ,,sicherster Ort,, der Hauptstadt gelten kann ist allen Berlinern sicher bewusst. Nun hat Senator Frank Henkel ein Papier aufgesetzt in welchem er vermutlich der Polizei Berlinweit freie Hand lassen möchte. Einen konkreten Vorschlag wo und in welchem Umfang die Kameras eingesetzt werden können brachte er laut der Berliner Morgenpost demnach nicht.Vielmehr soll die Polizei nach eigenem Ermessen entscheiden welche Orte und Plätze in Berlin ,,gefährlich,, sein könnten und mit Videokameras ausgestattet werden sollten.

Die Kameras sollen zwar helfen mögliche Täter zu identifizieren  – jedoch gibt es wohl keinen eindeutigen Beleg für einen Erfolg eines Ausbaus des Kameranetzwerks in Berlin.

Was denkt Ihr? Wird Berlin sicherer durch Kameras ?

WLAN für Alle und der Godspot

Wer hätte das gedacht. Bald nun muss keiner mehr aufs Internet verzichten. Und wer kennt es nicht: von Berliner Bezirk zu Bezirk schwankt die Internetverbindung wie nach einer durchzechten Nacht in Kreuzberg. Umso angenehmer dürfte es für die Berliner werden sobald die etwa 100 Sendemasten und das Gesamtnetzwerk von ca 2000 Sendemasten stehen.

Um einen nennenswerten Bereich Berlins mit dem WLAN abdecken zu können bedarf es allerdings einiger Tausend Hotspots die noch finanziert und eingerichtet werden müssen. Hier wird noch an der Finanzierung getüftelt.

Interessanter und witziger Einfall einer evangelischen Kirche hierzu : Der Godspot.
Auch die Kirche ist an der Einrichtung eines WLAN Netzes interessiert.

Eine viertel Million!

257.105. Dies ist die Einwohnerzahl Marzahns. Mit Stand Juni 2015 hat Marzahn an die 1000 neue Einwohner dazubekommen.

Leider sind die Gründe ernster als man meinen mag. Kiezliebhaber aus Friedrichshain und PrenzlBerg sprechen von Gentrifizierung und den damit einhergehenden, schwindenden Einwohnern der Szenebezirke. Luxussanierungen und teurere Mieten vertreiben die Menschen aus ihren angestammten Bezirken und leiten die Menschenströme an den Berliner Stadtrand. Gerade Studenten und Geringverdiener die sich die Mieten innerhalb der Berlin City nicht mehr leisten können weichen dann doch lieber auf die günstigeren Angebote aus die der Marzahner Wohnungsmarkt zu bieten hat. Selbst WG-ähnliche Untermietverhält isse bieten vielen Menschen in der Innenstadt keine sichere Alternative mehr. Schließlich kann sich nicht jeder ein Zimmerchen für mehrere Hundert Teuros leisten.

Diese Entwicklung lässt einen durchaus ein wenig erzittern aber Sorgen haben muss man laut den Leitmedien nicht unbedingt. Sozialer Wohnungsbau ist und sollte auch das derzeitige Motto lauten und noch bietet Marzahn viel Raum und Rückzugsorte für Jung und Alt.

Berlin – Shopping Irrsinn oder Bereicherung?

Gerade veröffentlichte die Kolumnistin Paulsen auf der Seite der Berliner Morgenpost ihre Hasstirade bezüglich der Shopping Malls in Berlin. Alexa und Co kommen dabei nicht gut weg.Warum ich darüber schreibe ?Auch das EastGate kommt nicht gerade gut weg bei der Geschichte. Der ,,Döner ähnliche…,, Bau am S Bahnhof Marzahn sei ,,verstörend,, hieß es in der Kolumne.

Wer aus Marzahn oder Hellersdorf kommt wird sich vielleicht noch an die Zeit erinnern als Galeria Kaufhof noch entlang der Marzahner Promenade schon so ziemlich die einzige Möglichkeit war zu ,,shoppen,,. Ich erinnere mich noch sehr gut daran das ich als Kind ,dem Pokemon Wahnsinn verfallen, dort eines meiner ersten Nintendo 64 Spiele ergatterte. Sonst bot dieses Einkaufszentrum nicht viele Anreize und auch heute noch mache ich eher einen grossen Bogen um die Filiale am Alexanderplatz.

Das EastGate bietet mir hier jedoch einen Mehrwert. Wie oft treffe ich mich mit Freunden dort nach der Arbeit auf einen Kaffee und einen kurzen Bummel ohne das ich in völlig überfüllten Gängen Schwierigkeiten habe die Nerven zu behalten und zu den saisonalen Shopping-Ereignissen wie Weihnachten ist es mir meist im EastGate immernoch lieber einzukaufen. In Ruhe und ohne die ganzen ach so gestressten Anzugträger und Hippster die sich ihren 5. Starbucks reinziehen.

Das EastGate ist meinem Empfinden nach eine deutliche Bereicherung nachdem Galeria Kaufhof seine Tore für immer im Bezirk schloss.

Braucht Berlin nun aber noch mehr Einkaufszentren? Diese Frage kann wohl jeder nur für sich selbst beantworten und ich selbst denke wenn ein ,,altes,, Einkaufszentrum eingestampft wird dann kann wie im Fall EastGate durchaus ein neues gebaut werden. Shoppen sollte man immerhin auch woanders können.

Über Designs lässt sich natürlich ebenso diskutieren. Das Alexa beispielsweise ,welches meiner letzten Erinnerung nach sogar schon baulich Schäden davongetragen hat, gefällt mir persönlich von innen eher als von außen und das EastGate ist im Vergleich zur Galeria Kaufhof durchaus ansehnlich für jeden der futuristische Designs mag.

Fazit: Über Geschmack lässt sich wider einmal nicht streiten.

Wer den kompletten Artikel lesen möchte kann sich auf die Seite der Berliner Morgenpost begeben.

Fashion Week 2016 – und Ich mittendrin

Die Fashion Week AW 2016 ist gerade ausgeklungen. Schon liest man sich durch die zahlreichen Berichte und scrollt sich durch die vielen brisanten Infos und merkt einmal mehr wie bunt Berlin eigentlich ist. Der Meinungspool geht von Hop bis Flop.

Ich hatte die Möglichkeit Backstage dem Berliner Ausnahmedesigner Matthias Maus zur Hand zu gehen und habe durch den Vorhang auf den Catwalk schielen können. Hinter so einer Show steckt immer sehr viel Arbeit. Die Outfits müssen heile von A nach B transportiert werden und bis man *B* dann endlich einmal gefunden hat kann es auch schonmal eine Weile dauern.

Nun habe ich die weiblichen Models ankleiden dürfen, unter anderem auch *Nacktmodel* Micaela Schäfer (ehem. GNTM-Model), und eine Art Pre-Show zu Gesicht bekommen und mein Fazit: Anders als sonst, aber cool. Jedenfalls möchte ich hier einmal betonen, dass ich Micaela Schäfer als recht umgängliche und freundliche Person kennengelernt habe – war mir eine wahre Freude.

*Anders* kann hier natürlich auseinander klamüsert werden und verschieden interpretiert. Doch den Schleier der Unwissenheit öffne ich gerne für jene die offen sind. Die Kleider für die Damen waren teils mit Pailletten verziert und für die Herren gab es *schlüpfrige* Modestücke zu bewundern. Ich war durchaus über die Kleider entzückt und hätte gerne auf den anderen Shows Mäuschen gespielt. Der Designer hat sich in ein Rokkoko-artiges Gewand geworfen und erzeugte just in dem Moment als er den *Laufsteg* betrat für einen Klick-Sturm – passend zum Veranstaltungstitel *The Tempest – Der Sturm*.

Berlin befindet sich im modischen Wandel und das zeigte sich auch auf der Show von Matthias Maus. Die Proben die ich gesehen habe wurden durch Entertainment-Aspekte wie Tanzeinlagen begleitet und waren durchaus schön anzusehen. Ich habe natürlich während der Show versucht die Mädels rechtzeitig wieder in ihr neues Outfit zu bringen und konnte deshalb nur in *ruhigen* Momenten einen Blick auf das Geschehen während der Show wagen.

Ich war nach der Show noch kurz im VIP-Bereich des Veranstaltungsortes *Felix* und habe dort den Abend ausklingen lassen.

Es war eine abwechslungsreiche und interessante Erfahrung und nach dem bisherigen Feedback eine Show die einigen sicher noch im Gedächtnis bleiben wird – gerne wieder!

 

Foto v.L.n.R.: Model Marco Rippegather,Assistent/Dresser Marcel Düwel,Sarah Dräger und Model Maxim Giacomo10636627_1056338761083630_1604660311454904139_o

Stille Nacht und ein Ausblick auf 2016

Wir spüren es alle.

Trotz der milden Temperaturen sprinten die Menschen nicht nur in Marzahn zu den Weinachts – und Adventsmärkten und in die Kaufhäuser. Ich persönlich nutze jedes Jahr gerne den Einpackservice des nahegelegenen KaufPark Eiche. Hier kann man gegen eine kleine Spende für den guten Zweck seine Weihnachtsgeschenke einpacken lassen. Eine tolle Möglichkeit für jene die keine Einpackmeister sind oder nur wenig Zeit haben ihre Geschenke selbst zu verpacken. Wer den Weihnachtsmarkt auf dem Alexanderplatz besucht oder die dortige Weihnachtspyramide sollte auf jeden Fall einmal den Apfel-Zimt-Glühwein probieren!

Wer zwischen dem 14.12.-24.12. den Endspurt für seine Weihnachtsgeschenke einlegen will und noch Ideen sucht kann sich im Eastgate am S Bahnhof Marzahn austoben. In diesem Zeitraum finden verschiedene weihnachtliche Events statt und man kann sich zwischen all den Shopping-Touren durchaus auch einige kurze Pausen gönnen. Das Weihnachtsprogramm findet ihr unter:

http://www.eastgate-berlin.de/news-events/events-aktionen/kalender/himmlischer-service-2015-egb/detail/

 

Was passiert 2016? Ein kleiner Blick auf das kommende Jahr

 

Die Geschenke sind ausgepackt und verstaut oder umgetauscht. Nachdem die letzten Sektgläser geleert wurden und man einen erfolgreichen Bogen um die mit Senf gefüllten Pfannkuchen eingelegt hat, widmen wir unsere Gedanken dem Jahr 2016.

Marzahn wird beliebter. Durch die horenden Mieten in Bezirken wie Friedrichshain, werden Mieter in umliegende Bezirke oder *Randbezirke* verdrängt. Das wirkt sich über kurz oder lang auf die durchschnittlichen Einkommensverhältnisse des Bezirks aus.Ob Positiv oder Negativ bleibt abzuwarten. 700 neue Wohnungen sollen 2016 erbaut und für die Zuzügler bereitgestellt werden. Hier rechnet man auch mit dem Zuzug von Studenten die aus eben genannten Bezirken aufgrund steigender Mieten den Umzug antreten müssen. Aber nicht nur Studenten kommen zu uns. Für Neuberliner ist Marzahn ein guter Startpunkt. man kommt schnell in die City und wenn man genug vom Großstadt-Trouble hat kann man zurück ins Grüne, mit nur 1 S Bahn Linie!

Natürlich wird auch im kommenden Jahr die Flüchtlingskrise eine große Rolle im Bezirk spielen. Wenn richtig gezählt wurde, sind es inzwischen an die 5 Flüchtlingsunterkünfte die im Bezirk Marzahn errichtet worden sind. Zu den Neuesten zählt die Sporthalle meines Oberstufenzentrums OSZ Handel II am S Bahnhof Springpfuhl. Wer seine Spenden in den Unterkünften abegeben möchte dem sei mitgeteilt, dass man sich am besten erstmal telefonisch erkundigt was gebraucht wird. Die Seite Berlin.de stellt hierzu einige Informationen bereit :

https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/politik-und-verwaltung/beauftragte/integration/artikel.326707.php

2016 wird nicht nur ein Jahr der Politik. Zu vergessen ist nicht, dass die Erde sich im Wandel befindet. Die Ergebnisse der aktuellen Klimakonferenz, sollte es welche geben, werden maßgeblich sein müssen für die weitere Stadtplanung Berlins und natürlich auch *unserer* Erde.

Im Frühjahr 2016 wird über die Erhöhung der Renten debattiert werden. Hier soll es bis zu 5% mehr Rente geben. Das hier wieder zwischen Ost und West unterschieden wird, lassen wir wegen Debattier-Ermüdungserscheinungen diesbezüglich einmal außen vor.

Das Kindergeld wird um 2 EUR angehoben – das macht mich etwas sprachlos wenn ich ehrlich bin.Aber gut.

Der Strom wird – wer hätte das gedacht – teurer. Um bis zu 2,9 % werden hier die Preise 2016 steigen. Entlastungen sind wohl nur für Gaskunden vorgesehen.

Die Briefmarken werden teurer. Von 62 auf 70 Cent schnellen hier die Preise in die Höhe. Glaubhafte Erläuterungen hierzu findet man leider bisher nicht so richtig.

Ein großes DANKE wird für die folgende Änderung sicher fällig: Elektrofachmärkte müssen ab der 2. Jahreshälfte Großelektrogeräte zurücknehmen und ebenso kleinere Elektrogeräte. Hier müssen Online-Händler nachziehen.

Die Krankenversicherungsbeiträge werden erhöht. Um bis zu 1,1% und je nach Kasse werden hier die Abgaben steigen. Interessant hierbei: derzeit wird über die ,,Teilkrankschrift,, debattiert. Der Patient wird prozentual krankgeschrieben und soll dann vom Arbeitgeber trotz Krankschrift für die Arbeit zur Verfügung stehen. Heißt: Das ,,Krank,,-sein wird teurer und dennoch muss gearbeitet werden. Wer hier den Sinn versteht dem sei der Nobelpreis versprochen.

Wer zum Thema ,,Änderungen 2016,, mehr erfahren möchte kann die Seite der Verbraucherzentrale unter http://www.verbraucherzentrale.de/2016 besuchen.

 

2016 wird spannend!

 

In diesem Sinne wünsche ich meinen Lesern ein ruhiges und gesegnetes Weihnachtsfest, eine schöne Vorweihnachtszeit, viel Gesundheit und Zeit mit den Liebsten sowie einen Guten Rutsch ins Neue Jahr.

Mögen die Spiele dann erneut beginnen!